DEPART!Saar entwickelt im Projekt die Technologie der Elastokalorik so weiter, dass marktreife Produkte und Lösungen entstehen. Aber was ist überhaupt Elastokalorik?
Jeden Tag bestimmt das Kühlen und Heizen unseren Alltag: Zählen Sie doch mal, wie oft Sie am Tag den Kühlschrank öffnen oder mit einer Klimaanlage im Sommer und der Heizung im Winter für eine angenehme Raumtemperatur sorgen!
Dabei ist uns meistens nicht bewusst, wie das Kühlen und das Heizen eigentlich funktioniert. Herkömmliche Methoden verbrauchen enorm viel Energie und belasten mit Treibhausgasen und klimaschädlichen Kältemitteln unsere Umwelt. Erst recht, wenn es sich nicht mehr um Ihre persönliche Wohnung handelt, sondern um die Industrie, wo zum Beispiel große Maschinen oder riesige Rechenzentren gekühlt werden müssen.
Eine klimafreundliche und energiesparende Methode ist die Elastokalorik. Sie wurde sogar schon vom US-Energieministerium und der EU-Kommission zur zukunftsträchtigsten Alternative zu bisherigen Kühl-und Heizverfahren gekürt.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Ein Draht aus Nickel-Titan (ein sogenanntes Formgedächtnismaterial) wird gezogen und dann wieder entlastet. Dabei nimmt der Draht entweder Wärme auf oder gibt sie wieder ab. Temperaturunterschiede von bis zu 40 Grad sind dabei möglich. Bevor Sie sich jetzt auf die Suche nach einem Nickel-Titan-Draht machen, um Ihr Wohnzimmer zu heizen – ganz so leicht ist es leider doch nicht. Denn es braucht eine entsprechende Apparatur, um zum Beispiel einen ganzen Raum zu kühlen oder zu heizen.
DEPART!Saar arbeitet genau daran. Im Projekt wird die Technologie der Elastokalorik so weiterentwickelt, dass sie im großen Stil zum Beispiel zur Kühlung von Haushaltsgeräten, zur Kühlung in Elektrofahrzeugen oder in der Industriekühlung genutzt werden kann.
Das Saarland und die Universität des Saarlandes sind eine Hochburg der Elastokalorik-Forschung und Prof. Stefan Seelecke ein Pionier in der Forschung. Bereits heute läuft in Saarbrücken einer der weltweit ersten kontinuierlich laufenden Kühl- und Heizdemonstratoren, der veranschaulicht, wie Elastokalorik Luft kühlen und erwärmen kann. 2023 fand außerdem die erste Elastokalorik-Konferenz statt, bei der sich Forschende aus der ganzen Welt zu allem rund um die Innovationstechnologie ausgetauscht haben. Daher war die Entscheidung für das Projekt DEPART!Saar mit Elastokalorik zu arbeiten, denkbar einfach.
Wirkungsweise und Nutzung des elastokalorischen Effekts in einem kontinuierlich arbeitenden Demonstrator